Musik zwischen Arlberg und Bodensee im 17. und 18. Jahrhundert. Ein Einblick
DOI:
https://doi.org/10.15463/gfbm-mib-2016-147Abstract
Das westlichste Bundesland Österreichs, Vorarlberg, formte über viele Jahrhunderte hinweg die Musikkultur. Prägten bis zur Schulreform unter Maria Theresia (1717–1780) die Geistlichkeit und Lehrer das musikalische Geschehen, förderte in späteren Jahren die Migration von Pädagogen und Musikern aus dem gesamten Bodenseeraum den musikkulturellen Austausch. Der Beitrag gibt einen Überblick über diese verschiedensten musikalischen Entwicklungen dieses Bundeslandes und berücksichtigt die spärlichen Zeugnisse des höfisch-weltlichen Musikleben (bis zum ausgehenden 17. Jahrhundert), den Orgelbau (Mathäus Abbrederis), als auch die verstreuten kleineren Musikalienbestände in Kloster- und Kirchenarchiven, die Hinweise geben auf eine umfangreiche gehobene Musikpflege in allen Gesellschaftsschichten, die im 17. und 18. Jahrhundert vor allem von süddeutschen Komponisten geprägt war, deren Hauptbestand aber durch Klosteraufhebungen und die besonders in Vorarlberg intensiv betriebene Kirchenmusikreform Ende des 19. Jahrhunderts der Vernichtung preisgegeben wurde.