Wo der Organist trotz Abwicklung anno 1803 nun nicht mehr „entbehrlich“ ist. Zur Restaurierung der Egedacher-Orgel in Vornbach am Inn

Autor/innen

  • Markus Zimmermann

DOI:

https://doi.org/10.15463/gfbm-mib-2014-110

Abstract

Die Große Orgel in der ehemaligen Klosterkirche zu Vornbach am Inn wurde 1732 von Ignaz Egedacher errichtet. Bereits während der Bauphase musste überplant und improvisiert werden. Technische und musikalische Veränderungen des 19. Und 20. Jahrhunderts setzten der Substanz und Qualität des Instruments so zu, dass eine umfassende, aber dennoch behutsame Restaurierung nötig war, um diese für den gesamten süddeutschen Raum wertvolle Barockorgel zu erhalten. Zusammen mit mehreren Sachverständigen realisierte Orgelbau Kuhn (Männedorf bei Zürich) 2009 ein Konzept, bei dem selbstverständlich alle aus dem 18. Jahrhundert erhaltenen Teile wieder im Sinne Egedachers verwendet wurden, sinnvolle und stimmig ausgeführte Veränderungen jedoch beibehalten wurden. Das Ergebnis ist ein klangprächtiges, nicht lautes Instrument, wie es für größere solistische Darbietungen und den Ensembleeinsatz in vielen (Kloster)kirchen Süddeutschlands im 17. und 18. Jahrhundert verwendet worden sein mag. Neben strahlenden Plena sind vor allem die nuancenreichen Farben von Flöten- und Streicherstimmen hervorzuheben. Die Vornbacher Egedacher-Orgel steht damit in einer Reihe mit so wichtigen Instrumenten wie in Stift Zwettl oder in Maihingen. Zudem kamen hier etliche Schriftstücke zum Vorschein, die für die Passauer Lokalgeschichte des 17. Jahrhunderts bedeutend sind.

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234-247