Bisher unbekannte Dokumente aus dem Archiv der Akademie der Künste Berlin beleuchten neue Facetten der Bemühungen des Direktors des Würzburger Staatskonservatoriums Hermann Zilcher (1881–1948), über seine unangefochtene Stellung in der Provinzstadt am Main hinaus eine reichsweite Reputation zu erwerben. Weder die Kandidatur um die Mitgliedschaft in der Preußischen Akademie der Künste, noch die Teilnahme an einem vom Reichsministeriums des Innern und zwei preußischen Ministerien veranstalteten Wettbewerb um einen Preis für eine für Staatsfeiern geeignete Festmusik führten zum Erfolg, und auch nicht Zilchers Einsatz für die Aufwertung des Konservatoriums zur Musikhochschule. Diese Misserfolge werfen die Frage des „biographischen Scheiterns“ (Stefan Zahlmann) auf. Für sie ist aber das ganze Agieren Zilchers in der Zeit des Nationalsozialismus relevant.